Klaus Brandner
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In der Werkstatt: So entsteht eine Serigrafie

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Vor Druckbeginn muss ich bereits wissen, wie das Endprodukt in etwa aussehen soll. Ich beginne dann, Folien zu bemalen, danach werden diese auf ein beschichtetes Sieb (feinmaschiges Gewebe, das über einen Rahmen gespannt ist) belichtet.

Beim Belichten wird die bemalte Folie zwischen jenes Sieb und einer UV- Lichtquelle (Leuchttisch) gelegt. Das UV–Licht härtet die Beschichtung am Sieb aus. Nur jene Stellen, an denen die Zeichnung verhindert, dass Licht auf das Sieb gelangt, werden nicht gehärtet. An diesen Stellen lässt sich die Beschichtung mit Wasser auswaschen.

Diese Folien werden nach der Belichtung weiter bemalt und wieder belichtet, zum Teil kann auch die Zeichnung an verschiedenen Stellen weggekratzt werden, und immer wieder wird die neu entstandene Zeichnung wieder belichtet. Dieser Vorgang kann sich an ein und derselben Folie bis zu fünfmal wiederholen. Das behandelte, getrocknete Sieb wird dann in eine bewegliche Halterung eingespannt, das zu bedruckende Papier liegt passgenau darunter. Verschiedene Stellen sind nun durch die Beschichtung abgedeckt, nur der zu druckende Teil, nämlich die Zeichnung, ist offen.

Auf das Sieb kommt die gewünschte Siebdruckfarbe, die mit einer Rakel (eine Art Spachtel mit weicher Gummilippe) durch die offenen Poren des Siebes gedruckt wird.

Nun wird die erste Farbe auf allen Blättern der Auflage gedruckt, dann erst kommt die zweite Farbe, die wieder auf alle Blätter gedruckt wird, und so weiter. Meistens sind 20 – 30 Druckvorgänge notwendig, bis die Grafik meinen Vorstellungen entspricht. Nach Beendigung des gesamten Druckvorganges werden die Siebe gelöscht und gereinigt, somit ist ein Nachdrucken nicht möglich.

Alle meine Grafikauflagen sind limitiert, handsigniert, nummeriert und mit einer Werknummer versehen. Auf der Rückseite jedes Blattes gibt es noch zusätzlich Informationen über die genaue Höhe der Auflage, Blattgröße, Papierart, Datum u.s.w.


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Auf den sogenannten Trockengittern werden die einzelnen Blätter unmittelbar nach dem Druckvorgang getrocknet. Zwischendurch wird das Druckergebnis auf Passgenauigkeit, Farbtransparenz und Farbton überprüft.


Die Farbe wird mit der Rakel über das Sieb gezogen und gelangt so durch die offenen Stellen im Sieb auf das darunterliegende Papier.

Die Arbeit an den Folien bildet die Grundlage für eine gelungene Original Serigrafie. Hier wird die Folie für den Liniendruck nochmals genauestens unter die Lupe genommen, bevor sie endgültig auf das Sieb belichtet wird. Am Boden liegen noch weitere Folien für die diversen Druckdurchgänge.

Das Handsignieren jedes einzelnen Blattes ist der krönende Abschluss und bestätigt auch die Echtheit der Druckgrafik.


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